Description
TAPUSCRIT SIGNÉ EN LANGUE ALLEMANDE édité dans la correspondance générale de Brecht (Briefe 3 - Lettre 356).
“Verfremdungseffekte sind im Theater und in anderen Künsten seit langem bekannt. Eigentlich sind es immer Verfremdungseffekte, wenn in der Kunst nicht die Illusion aufrecht erhalten wird, dass man der Natur selber gegenüberstehe. So wird auf der Bühne schon durch die Konvention der Versifikation oder durch sehr persönlichen Stil oder durch den abrupten Wechsel von Vers und Prosa oder Ernst und Komik die dargestellte Welt verfremdet.
Ich selber verwende Verfremdungseffekte (darunter auch die obengenannten alten), um die Natur der menschlichen Gesellschaft als nicht so natürlich (“Natürlich, mein Lieber, das ist die Natur"), d.h. selbstverständlich und unbestreitbar erscheinen zu lassen. Die Wissenschaft behandelt xxxx nun schon seit langem die 'Naturgewalten' (wie die grossen Seuchen, die metereologischen Schrecken, die Nacht usw.) als zwar natur-gegeben, aber keineswegs natürlich. Die Kunst steht vor der menschlichen Natur und damit vor den gesellschaftlichen Kathastrophen individueller und allgemeiner Art (wie der Machtgier, der Liebe, dem Krieg usw.) immer noch machtlos.
Sie verhält sich defaitistisch gegenüber der menschlichen Natur. - In einigen theoretischen Arbeiten habe ich nachzuweisen versucht, dass und warum wir in der Kunst des Theaters eine Verfremdungstechnik benötigen - übrigens nicht unbedingt die meinen”.
Traduit comme effet de distanciation ou d'étrangeté, le verfremdung, à la frontière de l'esthétique et du politique, est l'un des fondements du projet théâtral de Brecht :
"Le théâtre dispose de différents moyens pour provoquer l’effet de distanciation voulu au cours de la représentation publique. [...] A Berlin, lors de la représentation de L'opéra de quat'sous, les titres des songs furent projetés pendant que les comédiens chantaient."
"Joyce utilise l'effet de distanciation dans Ulysse [...] Le dadaïsme et le surréalisme ont employé des effets de distanciation de l'espèce la plus extrême." (L'Art du comédien, in Ecrits sur le théâtre, Gallimard, Pléiade, 2000)
Provenance : Archive de Henry Magnan, poète, journaliste et chroniqueur au Monde, spécialiste de Bertolt Brecht.
RARE DOCUMENT.